Die Dienstagsspiele
Der sportlicher Höhepunkt des 5. Spieltages der Gruppenphase der UEFA Champions League findet am Dienstag im Madrider Bernabeu-Stadion zwischen Real Madrid und den bisher gegentorlosen und punktverlustfreien Olympique Lyon statt.
Können van Nistelrooy und Co die Mannschaft von Gerard Houllier besiegen? In der letzten Saison konnte Real Madrid am gleichen Spieltag zu Hause nur ein 1:1 erreichen. Mit diesem Ergebnis wäre Real zwar im Achtelfinale, doch der Anspruch ist nach der wiederholten Hinspielniederlage in Lyon naturgemäß ein Sieg.
Dagegen streiten Bukarest und Kiew realistisch um Platz 3 in der Gruppe E, den Steaua bei einem Sieg zu Hause gegen Dynamo sichern würde und damit einen Startplatz im UEFA-Pokal einnehmen würde.
In Gruppe F stehen 2 vorentscheidende Spiele im Wettbewerb um die internationalen Startplätze an: Celtic Glasgow muss als derzeitiger Zweitplatzierter zu Hause gegen Manchester United punkten, um die Gegnerschaft aus Lissabon und Kopenhagen auf Distanz zu halten. Benfica kann im Heimspiel bei einem Sieg entweder nach Punkten gleich- oder sogar vorbeiziehen. Neuling Kopenhagen hat nur nach einem Überraschungserfolg noch Chancen auf das Achtelfinale.
Auch in Gruppe G liegen 3 Mannschaften eng beeinander und die beiden Heimmannschaften haben die Möglichkeit, einen Abstand herauszuarbeiten. Arsenal FC empfängt dabei den erfolglosen Null-Punkte-Klub Hamburger SV und der Tabellenerste ZSKA Moskau trifft auf den Zweiten FC Porto. ZSKA Moskau hat mit erst 2 eigenen Toren und nach 4 Spielen ohne Gegentreffer bereits 8 Punkte geholt. Sollte ein Sieg gelingen, ist ZSKA sicher im Achtelfinale.
Dem in der italienischen Serie A schwächelnden AC Mailand reicht im Auswärtsspiel in Athen bei AEK ein Unentschieden, um bereits vorzeitig das Achtelfinale zu erreichen. Den Drittplatzierten Athener hingegen würde ein prestigeträchtiger Sieg gegen Mailand noch realistische Chancen vor dem letzten Spieltag auf dem Weg in die Ausscheidungsrunde und eventuell in das Finale im Mai nächsten Jahres an heimischer Stätte geben. In der zweiten Partie kann der OSC Lille als Zweitplatzierte Mannschaft der Gruppe H zu Hause gegen den RSC Anderlecht bei einem Sieg ihren Achtelfinalplatz absichern.
Die Spiele am Mittwoch
Titelverteidiger FC Barcelona reist als derzeit Drittplatzierter der Gruppe A nach Sofia und muss unbedingt siegen, wollen sie nicht Gefahr laufen, das Achtelfinale zu verpassen. Werder Bremen hat 2 Punkte Vorsprung auf Barca und kann mit einem Unentschieden gegen den schon qualifizierten Chelsea FC auf ein Endspiel am letzten Spieltag im Camp Nou hoffen.
In der Gruppe B trifft Inter Mailand zu Hause auf den nur einen Punkt hinter ihnen liegenden Sporting Club de Portugal aus Lissabon. Für Inter ist dieses Spiel entscheidend und nur bei einem Sieg sind sie sicher im Achtelfinale. Sollte Sporting einen Punkt entführen, bliebe ihnen die Chance am letzten Spieltag zu Hause gegen Spartak Moskau Inter noch zu überflügeln.
Für den Qualifizierten FC Bayern München gilt es, die Tabellenführung in Moskau bei Spartak auszubauen. Die Münchner werden dabei erstmals ein Pflichtspiel auf Kunstrasen absolvieren. Spartak hingegen gehört zu den Mannschaften die bisher noch keinen Sieg erspielen konnten und Bayern hat noch kein Gegentor kassiert.
In Gruppe C sind die beiden Achtelfinalplätze bereits an den Liverpool FC und PSV Eindhoven vergeben. Die beiden anderen Teilnehmer Girondins und Galatarasay spielen in Bordeaux um den Einzug in den UEFA-Pokal im nächsten Frühjahr.
Der AS Rom breucht in Gruppe D aus ihrem Spiel bei Shaktar Donezk nur noch einen Punkt, um ihren zweiten Platz hinter dem bereits qualifizierten FC Valencia zu sichern. Olympiakos Piräus bräuchte im Spiel in Valencia unbedingt einen Sieg und die Niederlage des AS Rom, damit theoretisch ein Weiterkommen möglich bleibt. Donezk hingegen steht vor einem schweren Restprogramm und kann nur hoffen, am letzten Spieltag noch in Reichweite des dritten Platzes zu sein.
Montag, November 20, 2006
Donnerstag, November 02, 2006
Mourinho lässt sich fallen
Am 4. Spieltag der UEFA Champions League trafen in Gruppe A die bis dato ungeschlagenen Londoner vom Chelsea FC im Stadion Camp Nou auf den Titelverteidiger FC Barcelona. 90199 Zuschauer sahen ein rasantes und hochklassiges Rückspiel, nachdem Barcelona vor 2 Wochen in London mit 0:1 verlor. Bis zur Nachspielzeit von 6 Minuten, angezeigt vom italienischen Schiedsrichter Stefano Fraina, lag Barcelona mit 2:1 in Führung und musste dann in der 93. Minute den Ausgleich im letzten Chelsea-Angriff des Spiels durch Didier Drogba hinnehmen.
Kurz darauf pfiff der Schiedsrichter noch vor der anvisierten Zeit ab, was im Nachhinein zu einer direkten Reaktion auf dem Platz von Barca-Trainer Frank Rijkaard führte. Er zeigte dem Referee 6 Finger, um seine Unmut über die lange Nachspielzeit und das frühe Abpfeifen begreiflich zu machen. Das Spiel verzeichnete 10 gelbe Karten, wobei 6 an Chelsea-Spieler gingen und sie damit zur verhältnismäßigen Härte des Spiels beitrugen. Einige Aktionen von Seiten der Londoner blieben ungesühnt, so zum Besipiel ein Tritt von Carvalho gegen den Torschützen zum 1:0 für Barcelona Deco. Wegen der hohen Anzahl an gelben Karten für den Chelsea FC, nimmt die UEFA Ermittlungen auf, und es wird automatisch zu einer Strafe in Form von Spielsperren führen.
Schon in der 3. Minute nach Anpfiff der Partie schoss Deco aus 18 Metern von halblinks erstmals auf das Tor von Chelsea und der Ballfand seinen Weg durch die Beine des heranstürzenden Innenverteidigers Carvalho und vorbei an dem sich streckenden Torhüter Hilario halbhoch hinein in das lange Eck zur Führung für Barcelona. Daraufhin konnten bei weiteren aussichtsreichen Aktionen Messi von rechts und Ronaldinho von links den Ball und die Gefahr in den Strafraum der Londoner bringen. Allein der erfolgreiche Abschluss und mit ihm der langzeitverletzte Stürmer Eto’o, der ein weiteres Mal von Gudjohnsen, einem Ex-Chelsea-Spieler ersetzt wurde, fehlten.
Chelsea versuchte über Standards und Kopfbälle, den Ausgleich zu erzielen, aber die Abwehr um Puyol und Marquez und ein gut haltender Valdes bei Barcelona, wussten dies adäquat zu verhindern. Zur Halbzeit hatte Schiedsrichter Fraina bereits 5 gelbe Karte gezeigt. Barcelonas Trainer Rijkaard hatte bis dahin mit seiner veränderten Aufstellung in Bezug zum Hinspiel, mit der Hereinnahme von Motta statt Iniesta im Mittelfeld und der Formverbesserung von Ronaldinho und Deco für erfolgreiche Akzente gesorgt. Da Chelsea-Trainer Mourinho auf Sieg spielen wollte, wie er im Vorfeld ankündigte, mussten neue Angriffsbemühungen in Halbzeit zwei erwartet werden. Sieben Minuten nach Wiederanpfiff dann das ersehnte Tor nach einem gelupften Schlenzer von Frank Lampard von der linken Seitenauslinie über Torhüter Valdes hinweg - sehenswert und bewunderungswürdig, fast unmöglich und doch unhaltbar. Das Spiel nahm mit dem Ausgleich wieder an Tempo zu und die Chelsea-Abwehr sah sich nun wie schon im Hinspiel in London eingeschnürt an der Strafraumgrenze dribbelnden Kreativspielern gegenüber. Anders als 2 Wochen zuvor an der Stamford Bridge gelang der Gegenschlag nur sechs Minuten später im Fünf-Meter-Raum. Von links kommend setzte sich Ronaldinho nach langem Diagonalpass gegen Chelsea-Verteidiger Boulahrouz durch, drang in den Strafraum ein und bediente mit dem rechten Aussenrist den in der Mitte abstaubenden Gudjohnsen, der in Goalgettermanier einschob. Selten war in dieser Saison Barcelona so ein Tor gelungen und mit dieser geradlinigen, konkreten und erfolgreichen Aktion könnte ein neuer Torjäger in Abstinenz von Eto’o gefunden sein.
Auch kurz danach bekam Gudjohnsen nach einem hohen Pass abermals von Ronaldinho über die Chelsea-Awehr hinweg in den Strafraum die Chance, einen weiteren Treffer zu erzielen, allein er verfehlte mit seinem Schuss weit das Tor. 20 Minuten vor Schluss reagierte Trainer Mourinho und brachte kurz nacheinander Kalou und Joe Cole für Robben und Boulahrouz und er setzte damit noch mehr auf Offensive. Essien rückte nach rechts und Cole spielte auf der selben Seite vor ihm. Chelsea begann sich nun wieder Möglichkeiten zu erspielen, und eine dieser Chancen vergab auf Zuspiel von Lampard von der linken Seite in den Rückraum der Barcelona-Abwehr mit einem Schuss Michael Ballack. Die beiden Michaels - Ballack und Essien - auf Seiten Chelseas gehörten zu den Spielern des Abends, die am häufigsten Fouls begingen - an der Zahl sechs. Zehn Minuten vor Ende des Spieles erinnerte die Balleroberung von Chelsea eher Nahkampf denn fairem Zweikampf sowie beleidigter Reaktionen gegenüber den Gegenspielern. So musste der am meisten gefoulte Spieler auf dem Platz - Deco - in dieser Zeit einen Tritt von Carvalho hinnehmen, der ungeahndet blieb und eine Unsportlichkeit von Chelsea-Kapitän Terry, für die der Verursacher natürlich gelb sah.
Die Hoffnung auf den Ausgleich schwand mit dem Ablaufen der Spielzeit auf Seiten Chelseas und die Einwechslungen brachten nicht die erwünschten Belebungen. Der Schiedsrichter entschied ob der vielen Unterbrechungen, hervorgerufen vornehmlich durch Fouls der Chelsea-Spieler, auf sechs Minuten Nachspielzeit. In der letzten Angriffsaktion kam Essien auf rechts in Höhe des Strafraumes und flankte über die versammelten Mit- und Gegenspieler hinweg zu Terry, der den Ball, nun bereits links im Strafraum auf den wartenden Drogba gab und nach einer kurzen Vorlage vollendete dieser mit links vorbei an Innenverteidiger Marquez hinein in die kurze Torwartecke von Valdes.
Barcelonas Trainer Rijkaard war wegen der langen Nachspielzeit und der Irritierung seiner Spieler sehr verärgert über das unglückliche Ende der Begegnung. Wohingegen Chelsea-Trainer Mourinho einem Spieler gleich seine Anzughose beim Knierutsch über den Rasen des Camp Nou ob des unfassbaren Glücks beschmutzte. Wenig später soll er noch nach seinem eigenen Diving das vemeintliche schnelle Fallen der Barcelona-Spieler moniert haben. Wer das Spiel sah, kennt die Wahrheit und die UEFA-Statistik weist 29 Fouls seitens des Chelsea FC aus.
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